Handfunkgerät Hytera HP785 / Bluetooth Mikrofon

Da mein bisheriges Hytera-Handfunkgerät schon über 12 Jahre alt ist, wurde es Zeit für ein neues Handfunkgerät. Ich habe mich hier für das Hytera HP785 entschieden. Dazu bestellt habe ich:

  • HYTERA Programmierkabel USB zu serial PC152
  • Programmiersoftware für HP705 HP785, Online-Zugang für Firmware und CPS-Software  inkl. allen Updates
  • HYTERA Bluetooth Lautsprechermikrofon IP67 SM27W2
  • HYTERA Li-polymer Batterie 2400mAh für HP705 HP785 BP2403 2400mAh
  • HYTERA Ledertasche mit Trageriemen und Sichtfenster HP785
  • Schutzfolie für das Display

 

Allgemeine Informationen des Herstellers

Lieferumfang

•Funkgerät
•Batterie BP2403
•Antenne AN0435H25
•Netzteil mit Tischladestation  CH10L27
•Trageschlaufe aus Nylon RO03
•Gürtelclip BC48

Was bringt das HP785

  • Innovative Geräuschunterdrückung, MIL-STD-810 G-Standard und IP68 Zertifizierung
  • kompakter Lithium-Polymer-Akku nur 29,5 mm dick und 290g schwer
  • Programmierbare Tasten
  • Bis zu 4 Benutzerprofile können konfiguriert werden
  • lauterer und klarerer Klang durch einen optimierten nach vorne gerichteten Lautsprecher und eine KI-basierte Geräuschunterdrückung, die unerwünschten Hintergrundgeräusche entfernt und die Kommunikationseffizienz verbessert.
  • Akkulaufzeit von 24 Stunden (5/5/90)
  • IP68-zertifiziert (tauchfähig bis zu einer Tiefe von 2 Metern für 4 Stunden in Salzwasser) und in der Lage, einem 2-Meter-Sturz auf Beton standzuhalten, ermöglicht es, den härtesten Umgebungen standzuhalten.

Technische Daten:

  • Frequenzbereich UHF 350-470 MHz
  • Kanäle 1024 (64 Zonen mit max 256 Kanäle)
  • Batterielaufzeit (5% Senden – 5% Empfangen – 90% Standby) mit 2000mAh Batterie Digital ohne GPS bis zu 25 Stunden mit GPS bis zu 21 Stunden
  • Abmessungen (HxBxT) 132 x 55x 29,5mm
  • Gewicht 310g (inkl. einer 2000mAh Li-ion Batterie)
  • Display 2,4″ LCD
  • Tastatur Volltastatur
  • Programmierbare Tasten 3
  • Zertifiziert nach IP68
  • Temperaturbereich -30°C bis +60°C
  • GPS & Bluetooth

Update 05.07.2024: Persönliche Testerfahrung

Datenübernahme vom Codeplug meines alten Hytera PD785G Gerätes

Ich habe in meinem alten Modell Hytera PD785G viele analoge und digitale Kanäle erfasst. Auch habe ich alle aktuellen OE Rufzeichen erfasst. Das Gerät kann aber nur 1024 Sprechgruppen (TG) und Kontakte (DMR ID mit Rufzeichen und Name) erfassen. Aus diesem Grund beschränke ich mich auf die OE-Rufzeichen, welche ich für das bisherige Modell von Hand erfasst habe.

Die Rufzeichen- und Sprechgruppendatenbank wie auch die Kanäle konnte ich problemlos in das neue HP785 importieren. Bei der Rufzeichen- und Sprechgruppendatenbank musste ich nichts anpassen. Diese klappte ohne Fehler. Bei den Kanälen musste ich bei jedem einzelnen Kanal folgendes anpassen:

  • TG hinterlegen
  • Scanliste hinterlegen
  • GPS Aussendung aktivieren, damit diese Daten bei eingeschaltetem GPS auch versendet werden; GPS kann separat ein- und ausgeschaltet werden
  • Bei Relais-Frequenzen in DMR den Zeitschlitz 2 anwählen, da auf allen Kanälen der Zeitschlitz 1 aktiviert ist.

Natürlich müssen beim Gerät jegliche Grundeinstellungen wie DMR ID, Beleuchtungszeit, Töne, usw. konfiguriert werden. Scanlisten, RX-Listen, Zonen können nicht übernommen werden. ich bin aber schon zufrieden, konnte ich die gespeicherten 600 bis 700 Kanäle übernehmen und vor allem die OE-Rufzeichendatenbank.

Mein Gerät hat aktuell die Firmware Version A2.5.09.015 . Ich habe 2 Jahre Zugriff auf alle Firmware und Software, belasse es aber trotzdem einmal bei der jetzigen Firmware.

 

Codeplug

Den Codeplug habe ich komplett selber neu erstellt. Dazu habe ich wie oben erwähnt meine Rufzeichendatenbank und Sprechgruppendatenbank des alten Hytera-Modelles ins neue HP785 eingelesen. Auch die bisherigen Kanäle des alten Funkgerätes habe ich übernommen und Unstimmigkeiten angepasst.

Neu habe ich alle FM-Relais und DMR-Relais erfasst. Auch habe ich für diverse Hotspots Kanäle erfasst. Damit ich unterwegs im Funkgerät selber noch Kanäle anpassen kann, wenn mal etwas nicht erfasst ist, habe ich ein paar manuelle Kanäle hinzugefügt, welche man unterwegs direkt im Gerät nach Belieben anpassen kann. Der Aufwand für den ganzen Codeplug war bis jetzt ca. 30 Stunden.

 

Infos zum täglichen Betrieb mit dem HP785 folgen nach intensivem Test

Akku: Beim HP785 ist ein 2400 mAh Akku dabei. Dieser hält bei mir den ganzen Tag aus, auch wenn ich das Gerät tagsüber nie ausschalte. Dies trifft auf den originalen Hytera 2400 mAh Akku zu. Ein zusätzlicher 2400 mAh Akku kostet ca. 70 Euro. Es gibt auch einen 3000 mAh Akku, welcher aber gegen 130 Euro kostet, weshalb ich klar für einen zweiten 2400 mAh Akku tendiere. Auch habe ich einen NONAME Akku mit 2400 mAh bestellt. Dieser hat 40 Euro gekostet. Dieser funktioniert grundsätzlich sehr gut. Beim Einstellen des Funkgerätes piepst das Gerät. Gleichzeitig wird die Meldung eingeblendet, dass es kein Original-Akku von Hytera ist. Der Betrieb selber funktioniert aber. Die einzige Einschränkung ist, dass die Anzeige, wie viel Ladung der Akku hat, nicht funktioniert. Es werden immer 3 Striche angezeigt, bis der Akku leer ist und das Gerät abschaltet. Generell wäre es toll, wenn Hytera eine %-Angabe hätte, wie es Motorola beim DP4801 hat.

Die Audioqualität des Lautsprechers ist sehr gut, was man von einem hochwertigen Betriebsfunkgerät erwarten kann. Ich finde hier keinen Unterschied zu den Motorola-Geräten. Der Lautsprecher kann sehr laut eingestellt werden, ohne dass der Ton zu stark überschlägt. Man kann verschiedene Benutzerprofile erstellen zum Beispiel Zuhause, Draussen, etc. Man kennt dies von den früheren Mobiltelefonien, als es noch keine Smartphones gab. Meine QSO-Partner bestätigen mir eine gute kräftige Modulation (eingebautes Mikrofon).

Die verschieden Tasten können ebenfalls programmiert werden. Diesen habe ich zugewiesen:

  • 1750 Hz Rufton
  • niedrige/hohe Sendeleistung
  • Scan ein und aus
  • weitere Funktionen teste ich gerade aus, was Sinn macht

Pro Taste können 2 Funktionen zugewiesen werden (kurzes Drücken, langes Drücken).

Scanlisten unterteile ich nach Bundesland oder FM oder DMR, manuelle Kanäle, etc.

Für das Display habe ich einen Panzerglas-Schutz gekauft und drauf geklebt. Dies vermeidet auch deutlich störende Fingerabdrücke. Das Display ist gut ablesbar. Es gibt mehrere Helligkeitsstufen. Das Nachtdisplay gefällt mir deutlich besser als das Tagesdisplay. Hier entscheidend ist aber das Aussehen (blauer dunklerer Hintergrund). Auf dem Display wird das Datum, der Wochentag und die Uhrzeit angezeigt. Dies neben den üblichen Anzeigen. Die Uhrzeit wird je nach gewählter Einstellung vom Computer her übernommen oder per GPS. Ich habe beides gewählt. Das Display ist gross und gefällt.

Das HP785 verfügt über einen GPS-Empfänger. Die GPS-Daten können via DMR zum Brandmeister- oder IPSC2-Server geschickt werden. Diese Server leiten die Koordinaten weiter an aprs.fi. Mir ist es aber noch nicht gelungen. Das Gerät versendet zwar die Daten, aber im aprs.fi erscheinen sie nicht. Mir ist nicht bekannt, ob Hytera hier ein neues Protokoll benützt und die DMR-Server dieses im Moment nicht erkennen. Ich bleibe hier am Ball. Analoges APRS gibt es erwartungsgemäss nicht.

Die Menüführung ist nicht mehr so, wie man es von den bisherigen Hytera-Geräten her kennt. Die Menüführung erinnert sehr an ein Mobiltelefon. Auch sieht man Ähnlichkeiten zu den neusten Motorola-Geräten. Die Bedienung ist mir einfach gefallen. Vieles ist ähnlich wie beim Hytera PD785G oder Motorola DP4801.

Der Empfang in DMR wie auch in FM ist für die kurze Gummiantenne sehr gut. Der Empfang entspricht demjenigen des Hytera PD785G wie auch Motorola DP4801. Das HP785 ist sehr stabil beim DMR-Empfang. Es hat weniger Unterbrüche als das Motorola DP4801 und deutlich weniger Unterbrüche wie die Anytone Handgeräte. Mit dem DMR-Signal bin ich von allen DMR-Geräten, welche ich getestet und besessen habe, am meisten zufrieden.

Die Programmiersoftware habe ich gekauft bzw. habe den Online-Zugang zur Software, Firmwareupdates etc. Die CPS-Software ist vom Aussehen her immer gleich. Natürlich ist es jeweils eine andere Version. Die Version muss mit der Firmware auf dem Funkgerät übereinstimmen. Hier gab es keine Probleme, da ich auch den Zugang zu älteren Versionen habe.

Mit einem passenden Adapter kann das HP785 auch an eine externe Antenne angeschlossen werden. Im Vergleich zum Vorgänger-Modell hat das HP785 am Gerät selber einen weiblichen SMA-Anschluss. Die Antenne ist männlich.

 

Infos zum täglichen Betrieb mit dem Hytera Bluetooth Mikrofon folgen nach intensivem Test

Das Bluetooth Mikrofon wird mit einem USB-Kabel zum Laden geliefert. Ein Ladegerät ist nicht dabei. Man kann aber problemlos das Ladegerät des Smartphones benützen. 

Als erstes habe ich den Akku des Mikrofones aufgeladen. An der LED sieht man, ob grade geladen wird (rot) oder ob der Akku geladen ist (grün). Im Codeplug des Funkgerätes habe ich den verschiedenen Tasten die von mir gewünschten Funktionen zugewiesen. Das bedeutet, dass man am Mikrofon selber nichts einstellen muss. Die orange Taste oben lässt sich nicht konfigurieren, was ich schade finde. Mit dem beiden Pfeiltasten kann man die Lautstärke lauter und leiser stellen. Mit den P-Tasten kann ich mit meiner Konfiguration nun die Sendeleistung auf hoch oder niedrig ändern, die Scan-Funktion aktivieren und den Squelch öffnen. Es gibt aber viele andere Funktionen, welche man den Tasten beim Bluetooth Mikrofon oder am Funkgerät selber zuweisen kann.

Der eingebaute Lautsprecher hat nicht ganz die gleich gute Qualität wie der Lautsprecher des Funkgerätes. Aber ich würde die Qualität trotzdem mit gut bezeichnen. Die Audioqualität meiner Aussendungen via Bluetooth Mikrofon seinen sehr gut bestätigen mir meine QSO-Partner. Ich habe schon einige Bluetooth Mikrofone besessen. Diese waren mehr schlecht wie recht. Mit diesem Bluetooth Mikrofon bin ich aber sehr zufrieden. Ich muss mich aber daran gewöhnen, dass es kein Kabel hat. Das wirkte auf mich zu Beginn komisch. Was mir aber am Mikrofon wirklich fehlt, ist ein Anschluss für einen Kopfhörer. Das hätte man reinpacken können.

Nachdem ich das Mikrofon am Hytera HP785 getestet habe, hat es mich Wunder genommen, wie es mit anderen Funkgeräten, welche auch über Bluetooth verfügen, funktioniert. Zuerst habe ich es mit dem Motorola DP4801 versucht. Resultat: Das Funkgerät zeigt das Mikrofon in der Auswahl nicht an. Evtl. hat das Funkgerät eine zu alte Bluetooth Version. Umgehend habe ich das ICOM ID52 genommen. Mit diesem Funkgerät lässt sich das Mikrofon zwar verbinden, aber es funktioniert kein Sende- oder Hörbetrieb. Ich werde es bei Gelegenheit noch mit dem Kenwood TH74 und Yaesu FT3 testen und hier berichten. Ich mache mir aber keine Hoffnung, dass es funktioniert. Den Grund, dass es sich zwar mit dem ICOM ID52 verbinden lässt, das Mikrofon dann aber doch nicht funktioniert, kenne ich nicht.

Ich hoffe, ich konnte Euch einen kleinen Überblick geben. Natürlich ist das mein persönliches Empfinden, welches aber mit vielen Benützern überein stimmt. Natürlich spielt das persönliche Empfinden auch immer eine Rolle.