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DMR Begriffe

Zeitschlitz

Bei DMR gibt es beim Funkverkehr über die Relais 2 Zeitschlitze.

Zeitschlitz 1:    für internationale und österreichweite Gespräche, Gespräche zu anderen Betriebsarten
Zeitschlitz 2:    für regionale (mit Reflektoren) und österreichweite Gespräche (mit Sprechgruppen TG)

Auf den beiden Zeitschlitzen kann unabhängig voneinander je ein QSO geführt werden. Das heisst, dass gleichzeitig auf dem Zeitschlitz 1 ein QSO zwischen Kärnten und Deutschland geführt werden kann, während auf dem Zeitschlitz 2 ein QSO innerhalb von Kärnten geführt wird.

 

Reflektoren

Reflektoren laufen ausschliesslich auf dem Zeitschlitz 2 und der Sprechgruppe 9 (TG2-9). Man spricht auf einem Relais (z. B. Pyramidenkogel) und wird anschliessend auf allen anderen Relais, welche mit dem gleichen Reflektor verbunden sind, gehört. Wenn ein Relais keine Internet-Anbindung hat (Ausfall, Störung, etc.), sind dort nur lokale QSOs machbar. Das heisst, es sind keine Gespräche von anderen Relais zu hören. Auch ist man selber auf anderen Relais nicht zu hören. Der Vorteil von Reflektoren liegt darin, dass man mehrere Relais zusammen schalten kann. So kann zum Beispiel in Kärnten auf allen Relais ein QSO geführt werden, während in Wien die Runde nicht zu hören ist und somit die Wiener Relais für eigene QSOs benützt werden können. Wenn sich ein in Wien befindender OM in Kärnten dazugesellen will, kann er das örtliche Relais vom örtlichen Reflektor trennen und mit dem Kärntner Reflektor 4198 verbinden und kann so beim QSO teilnehmen. Das gleiche gilt für den DV4Mini-USB-Stick und andere Hotspots.

Mit Reflektoren wird nur im IPSC2-Netz gearbeitet. Allerdings werden auch viele Sprechgruppen benützt. Im Brandmeister Netz werden nur Sprechgruppen benützt.

In der nachfolgenden Grafik sieht man, dass über die Österreich weite Sprechgruppe TG232 auf dem Zeitschlitz 1 ein QSO geführt wird. Auf dem Zeitschlitz 2 wird in der Region Kärnten (OE8) ein QSO über mit der Sprechgruppe 9 lokal über den Reflektor 4198 OE8 geführt. In der Region Niederösterreich wird gleichzeitig auch auf Zeitschlitz 2 ein QSO mit der Sprechgruppe TG9 lokal über den Reflektor 4193 OE3 ein QSO geführt. In Niederösterreich und in Kärnten wird zwar auf Zeitschlitz 2 mit der gleichen Sprechgruppe TG9 gesprochen, da aber auf Zeitschlitz 2 (nur 2!) im Hintergrund ein regionaler Reflektor aufgeschaltet ist (standardmässig), stören sich diese QSOs gegenseitig nicht. Es ist auch kein Problem, dass auf Zeitschlitz 1 und Zeitschlitz 2 gleichzeitig QSOs laufen, da ja pro Zeitschlitz je ein separates QSO geführt werden kann. Ein Reflektor kann aber auch vom Startreflektor (Standardreflektor) temporär auf einen anderen regionalen Reflektor umgeschaltet werden. Reflektoren gibt es nur im IPSC2 DMR-Netz!

 

Sprechgruppe (TG Talkgroup)

Sprechgruppen sind ähnlich wie Reflektoren. Aber eben nur ähnlich. Einen Reflektor schaltet man zuerst auf, falls er dies nicht schon bereits ist und spricht danach auf dem Zeitschlitz 2 mit der Sprechgruppe TG9. Bei einer Sprechgruppe muss nichts aufgeschaltet werden. Man wird automatisch durchgeschaltet und  auf allen Relais gehört, auf welchen die entsprechende Sprechgruppe ebenfalls aufgeschaltet ist.

Eine Sprechgruppen (TG = Talk Group) ist eine Art vordefiniertes Gebiet, wo man gehört werden soll. Bei DMR wird immer mit irgendeiner Sprechgruppe geredet – kein QSO ohne Sprechgruppe. Die Sprechgruppe wird aufgrund der Kanalprogrammierung ausgesendet und wird auf allen Relais gehört, auf welchen die entsprechende Sprechgruppe fix oder manell aufgeschaltet ist. Sprechgruppe wird immer als Gruppenruf ausgeführt.

In der nachfolgenden Grafik sieht man, dass über die Österreich weite Sprechgruppe TG232 auf dem Zeitschlitz 1 ein QSO zwischen Kärnten (OE8) und Niederösterreich (OE3) geführt wird. Auf dem Zeitschlitz 2 wird in der Region Kärnten (OE8) ein QSO über die Sprechgruppe TG2328 OE8 geführt. In der Region Niederösterreich wird gleichzeitig auch auf Zeitschlitz 2 ein QSO über die Sprechgruppe TG2323 OE3 geführt. Da in Niederösterreich und in Kärnten auf Zeitschlitz 2 mit verschiedenen Sprechgruppen TG gesendet wird, stören sich diese QSOs gegenseitig nicht. Es ist auch kein Problem, dass auf Zeitschlitz 1 und Zeitschlitz 2 gleichzeitig QSOs laufen, da ja pro Zeitschlitz je ein separates QSO geführt werden kann.

 

Codeplug

Codeplug nennt man die Programmierdatei für die DMR-Funkgeräte. Wenn man ein DMR-Funkgerät kauft, erhält man dieses manchmal unprogrammiert oder nur mit einer kleinen Programmierung versehen. Idealerweise fragt mein einen Kollegen, welcher das gleiche Funkgerät hat, ob er einem seinen Codeplug geben kann. Dann ändert man diesen für sich ab, wie man es gerne hätte und lädt diesen ins Funkgerät ein. Achtung! Wenn man einen fremden Codeplug erhält, diesen für sich abändert, unbedingt, wenn möglich, diesen beim ersten Mal nicht einlesen, sondern die Funktion „clone“ benützen. Nach dem Einlesen durch „clone“ wieder auslesen und erneut abspeichern. Anschliessend kann man diesen jeweils mit „write“ einlesen. Wenn man einen fremden Codeplug mit „write“ einliesst, können interne Programmierungen des Gerätes abgeändert werden.

Es empfiehlt sich, den Codeplug von Zeit zu Zeit zu aktualisieren. In DMR gibt es immer wieder mal Änderungen. Nur mit einem aktuellen Codeplug macht DMR richtig Spass.

Wie ein Codeplug/Geräteprogrammierung am besten vorgenommen werden soll, ist aus der separaten Anleitung Codeplug (Geräteprogrammierung) Reihenfolge/Ablauf ersichtlich. Diese ist ebenfalls im Download unter https://dmraustria.at/download-2/ erhältlich.

Mustercodeplugs wie auch Programmiersoftware für einige Geräte stehen auf der österreichischen DMR Homepage  http://dmraustria.at zur Verfügung!

 

Color Code (CC)

Der Color Code entspricht etwa dem, was bei FM CTCSS, TSQ, Tonsquelch genannt wird. Es stehen die Nummern 0 bis 15 zur Verfügung. Wenn in einem Einzugsgebiet 2 Relais auf der gleichen Frequenz arbeiten, können Doppelaussendungen vermieden werden, wenn bei den beiden Relais verschiedene Color Codes verwendet werden. In Österreich verwenden praktisch alle DMR Relais den Color Code 1. Im Ausland sind jedoch verschiedene Color Codes in Verwendung.

 

Einfallschutz

Wenn man mehrere Sprechgruppen beim Relais oder Hotspot fix aufgeschaltet hat (statisch) und auf mehreren dieser fix aufgeschalteten Sprechgruppen gleichzeitig ein QSO läuft, wird ohne Einfallschutz bei der Mikrofonübergabe immer zwischen den QSOs hin und her geschaltet, was ein QSO verhindert. Einen sogenannten Einfallschutz kann man selber nicht einrichten oder aktivieren. Dies ist nur über den Server der DMR Netzbetreiber möglich.

Bei dem österreichischen IPSC2 Servern ist bei den Reflektoren ein Einfallschutz von 15 Sekunden und bei den Sprechgruppen ein Einfallschutz von 30 Sekunden aktiviert. Dieser Einfallschutz ist bei jeglichen Relais wie auch Hotspots automatisch aktiviert, welche an einem der österreichischen IPSC2 Servern angeschlossen sind.

Im Brandmeister DMR Netz gibt es leider solch einen Einfallschutz nicht. Das ist vor allem bei den Single-Hotspots (Simplex-Frequenz) bemerkbar. Das Problem ist jedoch auch immer wieder bei den Relais zu beobachten.

 

Einzelruf / Gruppenruf

Der Einzelruf wird vorallem für die Umschaltung der Reflektoren benützt. Der andere Verwendungszweck ist das Callsignrouting – Erreichen einer einzelnen Person (QSO von nur 2 Personen). Einzelruf-QSO werden jedoch von vielen OM nicht gerne gesehen, da mit vielen Funkgeräten diese QSO's nicht mitgehört werden können (Hytera, Motorola), was nicht der eigentliche Sinn im Amateurfunk ist. Jedoch schützt der Einzelruf nicht generell vor fremden Ohren. Mit einigen Geräten, welche über einen Promiscuous Mode oder einen DigiMonior verfügen, können Einzelruf-QSO's mitgehört werden.

Bei jedem Durchgang wird entweder ein Einzelruf oder ein Gruppenruf ausgesendet

Der Gruppenruf dient dazu, dass man von mehreren Stationen gehört wird. Der Gruppenruf stellt den Standardruf bei einem DMR QSO dar.

 

Talker Alias

„Talker Alias“ ist eine Funktion, die von Hytera- und Anytone-Geräten (teilweise auch bei weiteren Marken) gesendet wie auch empfangen werden kann. Man kann im Funkgerät beispielsweise Rufzeichen und Name als Talker Alias hinterlegen (Beispiel: OE8VIK Michi). Ein anderes Funkgerät, welches die Funktion Talker Alias empfangen kann, zeigt auf dem Display des Funkgerätes nun „OE8VIK Michi“ an, auch wenn der entsprechende Kontakt im Funkgerät nicht erfasst ist und auch keine Rufzeichendatenbank im Funkgerät eingelesen wurde. Allerdings muss auch das verwendete Relais oder Hotspot die Funktion Talker Alias unterstützen.

Das Brandmeister DMR-Netz sendet systembedingt automatisch einen Talker Alias aus. Um sicherzustellen, dass als „Talker Alias“ die korrekten Daten angezeigt werden, muss der Benutzer im Brandmeister DMR-Netz im persönlichen Brandmeister-Zugang folgendes einzutragen:

Unter „Dienste“ -> „SelfCare“ im Feld „APRS Text“ den eigenen Vornamen eintragen.
Wenn dort nur der Vorname eingetragen ist, wird als „Talker Alias“ das Rufzeichen und der Vorname angezeigt.

Um diese Einstellung vorzunehmen muss man angemeldet sein.